24. Januar 2025 – 21. April 2025
ALBERTINA MODERN
Arthur von Hübl
Exotische Schmetterlinge, 1908-1914
6,3 x 6,9 cm, Autochrom
ALBERTINA, Wien – Dauerleihgabe der Höheren Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt
© Foto: ALBERTINA, Wien
Philippe Pottier
Abendrobe von Madame Grès, 1950/1954
22,2 x 16,5 cm, Kodak Dye Transfer
ALBERTINA, Wien – Dauerleihgabe der Höheren Graphischen Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt
© Foto: ALBERTINA, Wien
Wie kam die Farbe ins Foto? Diese Frage beantwortet die Ausstellung
True Colors – Farbe in der Fotografie von 1849 bis 1955 anhand hervorragender Werke aus den Beständen der Fotosammlung der ALBERTINA.
Der Wunsch nach Farbe im Foto beherrschte die Welt der Fotografie von Beginn an.
True Colors zeichnet den Weg der Entwicklung der Farbfotografie nach, von den ersten experimentellen
Techniken im 19. Jahrhundert bis hin zu einer allgemein anwendbaren analogen Farbfotografie.
Schon in der Frühzeit der Fotografie wurden Daguerreotypien und Salzpapierabzüge händisch
koloriert, um bunte Bilder zu erzeugen. Zu der breiten chromatischen Vielfalt der Fotografien des 19.
Jahrhunderts trugen auch die monochromen Pigmentpapiere bei, die sich bis in die 1890er-Jahre
großer Beliebtheit erfreuten.
Ein erstes erfolgreiches aber einem exklusiven Kreis vorbehaltenes Farbverfahren wurde 1891
vorgestellt. Die brillanten Aufnahmen im sogenannten Interferenzfarbverfahren beruhen auf jenem
physikalischen Prinzip der Stehenden Wellen, das uns auch in Seifenblasen farbige Reflexionen sehen
lässt. Die Unikate aus der Sammlung der ALBERTINA stellen einen einzigartigen Schwerpunkt dar.
Einen radikalen Umbruch in der Bildkultur brachte das 1907 eingeführte Autochromverfahren, das
auch für Amateure praktikabel war und seinen Erfindern, den Brüdern Lumière, zu großem
kommerziellen Erfolg verhalf. Es kam jedoch als Glasdiapositiv hauptsächlich für die Projektion zum
Einsatz. Parallel dazu wurden um 1900 Edeldruckverfahren entwickelt, die mit Hilfe von
Farbpigmenten mehrfarbige Bildlösungen hervorbrachten. Sie erfüllten den Kunstanspruch der
Piktorialisten und waren bis in die 1930er-Jahre in großen Fotoateliers gängig. Gleichzeitig gelang es
um 1900, mit Hilfe verschiedener Dreifarbenverfahren Abzüge auf Papier zu erzeugen, denen noch
ein mehrstufiger Herstellungsprozess zugrunde lag.
Den Durchbruch zu einer einfach einzusetzenden und dadurch massentauglichen Farbfotografie
erreichte 1936 in den USA die Firma Kodak und kurz darauf in Deutschland das Unternehmen Agfa,
als sie die ersten Kleinbild-Farbdiafilme auf den Markt brachten. Sukzessive verbesserte Produkte, die
sich nach dem Zweiten Weltkrieg durchsetzten, revolutionierten den Einsatz der Farbfotografie in
den folgenden Jahrzehnten. Der Triumph der Farbe in der Fotografie war nicht mehr zu stoppen.
True Colors gibt einen Einblick in die reichhaltigen Bestände der Fotosammlung der ALBERTINA,
deren historischer Teil auf der Sammlung der Höheren Graphischen Bundes- Lehr- und
Versuchsanstalt beruht. Die Ausstellung führt das große öffentliche Interesse, die stetige
Weiterentwicklung und die verschiedenen Einsatzgebiete der historischen Fotografie in Farbe vor
Augen. Darüber hinaus thematisiert True Colors die Auswirkungen der populären Farbverfahren auf
die Bildkultur des beginnenden 20. Jahrhunderts.
Mehr www.albertina.at
Copyright Text: ALBERTINA MODERN
20. September 2024 – 23. März 2025
Heidi Horten Collection
John M. Armleder
Global Domes XII, 2000
TBA21 Thyssen-Bornemisza Art Contemporary Collection
Foto: Watanabe Osamu | Courtesy of Mori Art Museum
©John M. Armleder
Helga Griffith
Migratory Sense, 2017
Foto: Anton Minayev
© Helga Griffiths
Die Ausstellung Light, Sound & Senses erforscht Licht als physikalisch-natürliches und als
ästhetisch nutzbares Phänomen und will unsere vielfältigen Sinneswahrnehmungen anregen. Die
Besucher*innen sind eingeladen, sich mit multisensorischen Kunstwerken auseinanderzusetzen,
um das eigene Bewusstsein für Raum, Zeit, Licht, Klang, Geschmack und Berührung zu
schärfen. Vor allem Licht wird als Indikator für die technologische Entwicklung und als
kulturelles Konstrukt mit symbolischer Bedeutung erkundet. Durch Werke aus dem
Sammlungsbestand der Heidi Horten Collection sowie durch Leihgaben der TBA21 und
ortsspezifische und immersive Installationen – die von eingeladenen Künstlern und
Künstlerinnen exklusiv für die Ausstellung realisiert werden – vermittelt
Light, Sound & Senses ein tieferes Verständnis für das Wesen von Licht, Klang und unseren fünf Sinnen.
Mehr www.hortencollection.com
Copyright Text: Horten Collection