28.09. – 09.02.2025
ALBERTINA
Marc Chagall
Der blaue Zirkus, 1950–1952
232,5 x 175,8 cm, Öl auf Leinwand
Centre Pompidou, Paris, Musée national d’art moderne – Centre de création industrielle, dation en 1988, en dépôt au Musée national Marc Chagall, Nizza © Bildrecht, Wien 2024
Marc Chagall
Selbstbildnis in Grün, 1914
50,7 x 38 cm, Öl auf Karton, auf Leinwand
Centre Pompidou, Paris, Musée national d’art moderne – Centre de création industrielle, dation en 1988, en dépôt au Musée national Marc Chagall, Nizza © Bildrecht, Wien 2024
Marc Chagall (1887 – 1985) zählt zu den bekanntesten Künstlern des 20. Jahrhunderts, dessen
einzigartiges Schaffen mit frühen Werken ab 1905 bis in die 1980er-Jahre reicht.
Aufgewachsen in der Kleinstadt Witebsk (im heutigen Belarus) als Kind einer orthodoxen
jüdisch-chassidischen Arbeiterfamilie werden die frühen Kindheitserfahrungen stets prägend
für den Künstler sein.
Chagalls phantastisch-poetische Bildwelten faszinieren und geben - so vertraut sie uns sind -
stets aufs Neue Rätsel auf. Stilistisch wie inhaltlich bewegt sich sein künstlerisches Schaffen
zwischen Tradition und Avantgarde. Chagall hat die Entwicklungen der Kunst des 20.
Jahrhunderts vom Primitivismus über Kubismus, Fauvismus und Surrealismus durchlebt und
daraus eine ganz eigene Bildsprache für sich entworfen. Unverkennbar ist dabei auch die
essentielle Kontinuität in einem zugleich vielfältigen künstlerischen Ausdruck. Mutterschaft und Geburt, Tod und Liebe beherrschen Chagalls Bilder als zentrale Themen,
die durch Wiederholung und Variation über die Jahre hinweg reflektiert und aus neuer
Perspektive beleuchtet werden. Darin wiederkehrende Motive wie der Hahn und Esel, die
Kuh oder der Fisch fungieren als in ihrer Bedeutung flexibler Teil eines variablen
phantastischen Kosmos. Die scheinbaren Widersprüche und Gegensätze in Chagalls
Kompositionen und Bildwelten zeigen die Suche des Künstlers nach einer „Logik des
Unlogischen“, durch die er den traditionellen Bildformen eine psychische Dimension
hinzufügt.
Die Präsentation in der ALBERTINA mit rund 100 Werken aus allen Schaffensphasen des
Künstlers konzentriert sich auf diese lebendige Auseinandersetzung mit den
ursprünglichsten und universellsten Themen des Lebens und offenbart dabei eine Vielfalt an
„unmöglichen Möglichkeiten“.
Die Ausstellung ist eine Kooperation der ALBERTINA, Wien und der Kunstsammlung
Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf.
Mehr Info www.albertina.at
Copyright Text: ALBERTINA
20. September 2024 – 23. März 2025
Heidi Horten Collection
John M. Armleder
Global Domes XII, 2000
TBA21 Thyssen-Bornemisza Art Contemporary Collection
Foto: Watanabe Osamu | Courtesy of Mori Art Museum
©John M. Armleder
Helga Griffith
Migratory Sense, 2017
Foto: Anton Minayev
© Helga Griffiths
Die Ausstellung Light, Sound & Senses erforscht Licht als physikalisch-natürliches und als
ästhetisch nutzbares Phänomen und will unsere vielfältigen Sinneswahrnehmungen anregen. Die
Besucher*innen sind eingeladen, sich mit multisensorischen Kunstwerken auseinanderzusetzen,
um das eigene Bewusstsein für Raum, Zeit, Licht, Klang, Geschmack und Berührung zu
schärfen. Vor allem Licht wird als Indikator für die technologische Entwicklung und als
kulturelles Konstrukt mit symbolischer Bedeutung erkundet. Durch Werke aus dem
Sammlungsbestand der Heidi Horten Collection sowie durch Leihgaben der TBA21 und
ortsspezifische und immersive Installationen – die von eingeladenen Künstlern und
Künstlerinnen exklusiv für die Ausstellung realisiert werden – vermittelt
Light, Sound & Senses ein tieferes Verständnis für das Wesen von Licht, Klang und unseren fünf Sinnen.
Mehr www.hortencollection.com
Copyright Text: Horten Collection
4.9. – 26.1.2025 ALBERTINA Wien
Robert Longo
Untitled (White Tiger), 2011
Kohle auf aufgezogenem Papier
Privatsammlung, Basel | © Robert Longo / Bildrecht, Wien 2024
Foto: Robert Longo Studio
Robert Longo
Untitled (Herzeleide, Barbara's Eyes), 2012
Kohle auf aufgezogenem Papier
Privatsammlung aus Deutschland | © Robert Longo / Bildrecht, Wien 2024
Foto: Robert Longo Studio
Robert Longo (*1953, Brooklyn) ist für seine monumentalen hyperrealistischen Bilder
bekannt: kraftvolle, dynamische Kohlezeichnungen, die einen durch die virtuose Technik und
die Bildmächtigkeit des Motivs in ihren Bann ziehen. Als Vorlagen wählt er Fotografien, die
dramatische Situationen im größten Spannungsmoment festhalten. Dabei geht es dem
Künstler um das Aufzeigen von Macht – in Natur, Politik und Geschichte. Longo verwendet
tausendfach publiziertes Bildmaterial, das Teil unserer Populärkultur, oft unseres kollektiven
Gedächtnisses geworden ist. Er isoliert und reduziert die Motive mit dem Ziel der
Potenzierung der Bildwirkung. Dank der Vergrößerung einerseits und der die Hell-Dunkel-
Gegensätze erheblich zuspitzenden Lichtregie andererseits stehen wir vor riesigen, nie zuvor
gesehenen theatralischen Bildern.
Robert Longo greift auf bestehende Bilder zurück, bezieht die Wirklichkeit aus zweiter Hand
und schafft imposante »Kopien« von originalen Schwarz-Weiß-Fotografien, die durch die
Transformierung in überdimensionale Kohlezeichnungen das ursprüngliche Bild vergessen
lassen. Die spannenden Licht- und Schatteneffekte der Zeichnungen betonen die Plastizität
der Dinge und die Tiefe des Raumes. Sie lassen das Motiv ebenso real wie unwirklich
erscheinen. Das satte Schwarz der in das Papier eingeriebenen Kohle verschlingt jegliches
Licht.
Mehr Info www.albertina.at
Copyright Text: ALBERTINA